Bio fängt beim Saatgut an
Die Qualität der Samen wird durch die Anbaubedingungen stark beeinflusst. Witterung und Nährstoffverfügbarkeit während der Samenbildung und -reifung haben einen grossen Einfluss auf die Gesundheit und Keimfähigkeit des Saatguts.
Alle frisch geernteten Samen prüfen wir auf ihre Keimfähigkeit. Dasselbe geschieht jährlich mit allen Posten in unserem Samenlager. Unsere internen Standards liegen dabei über den gesetzlichen Normen.
Die Reifeprozesse der Samen in einem Bestand können sehr unterschiedlich ablaufen. Deshalb sind Keimfähigkeiten von 100 % eher die Ausnahme. Bei gewissen Arten, insbesondere bei Blumen, sind Keimraten von über 70 % hervorragend. Wenn ein Samenposten unsere hohen sortenspezifischen Standards nicht erfüllt, gelangt er nicht in den Verkauf.
Saatgut lebt - und altert. Mit der Alterung reduziert sich die Keimfähigkeit.
Arten wie Kopfsalat und Zwiebeln verlieren innert wenigen Jahren an Vitalität. Grobkörnige Samen von Bohnen oder Melonen, aber auch Tomaten, können noch nach 10 Jahren gut keimen. Voraussetzung dafür ist eine optimale Lagerung. Saatgut sollte kühl (8 bis 15 °C), dunkel, trocken und möglichst luftdicht gelagert werden.
Bei guter Lagerung bleiben die Samen in der Regel einige Jahre über das Verkaufsdatum hinaus gut keimfähig.
Rheinau befindet sich in der Grenzregion zu Deutschland. Wind und Insekten halten sich nicht an Landesgrenzen. Damit weiterhin auf beiden Seiten des Rheins gentechfreies Saatgut produziert werden kann, wurde 2005 der Verein Gen-Au-Rheinau gegründet.